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Hypnotherapie bei Tinnitus Ein Praxisleitfaden Detlef Kranz

Detlef Kranz bei Tinnitus - ciando ebooksDer Autor Detlef Kranz hat aus der Bewältigung seiner eigenen Tinnitusproble matik Erfahrung sowohl beim Leiden am Tinnitus als auch mit den

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Hypnotherapie bei Tinnitus

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus D. Kranz: Hypnotherapie bei Tinnitus (9783840927676) © 2017 Hogrefe Verlag, Göttingen.

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Detlef Kranz

Hypnotherapie bei TinnitusEin Praxisleitfaden

unter Mitarbeit von Sonja Faller, Helmut Schaaf

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus D. Kranz: Hypnotherapie bei Tinnitus (9783840927676) © 2017 Hogrefe Verlag, Göttingen.

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Dipl.-Psych. Detlef Kranz, geb. 1952. 1972 – 1977 Studium der Psychologie in Berlin. Anschließend Tätigkeit in verschiedenen stationären und ambulanten psychotherapeutischen Einrichtungen. 1999 Approbation zum Psycholo-gischen Psychotherapeuten (Verhaltenstherapie). 1986 Fachpsychologe der Medizin. 1997 Klinische Hypnose (M.E.G.). Seit 1993 niedergelassen in eigener Praxis in Essen und seit 2009 Mitarbeit in der Tinnitus Klinik Prof. Dr. Hesse in Bad Arolsen.

Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat gemeinsam mit den Autoren bzw. den Herausgebern große Mühe darauf verwandt, dass alle in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikati-onen, Internetlinks etc.) entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abgedruckt oder in digitaler Form wiedergegeben wurden. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes und der digitalen Produkte können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

Copyright-Hinweis:Das E-Book einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar.Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

Hogrefe Verlag GmbH & Co. KGMerkelstraße 337085 Göttingen DeutschlandTel. +49 551 999 50 0Fax +49 551 999 50 [email protected]

Umschlagabbildung: © Bonerok – iStock.com by Getty ImagesSatz: Matthias Lenke, Weimar

Format: PDF

1. Auflage 2017© 2017 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-2767-6; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-2767-7)ISBN 978-3-8017-2767-3http://doi.org/10.1026/02767-000

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Anmerkung:Sofern der Printausgabe eine CD-ROM beigefügt ist, sind die Materialien/Arbeitsblätter, die sich darauf befinden, bereits Bestandteil dieses E-Books.

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Für Christiane, Ida-Sophie und Sebastian

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… denn die Unbewusstheit ist das Fundament des Lebens.Wenn das Herz denken könnte, stünde es still.

Fernando Pessoaaus „Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares“

Wenn im Kopf das Brummen tobtund das Ohr vom Blutrausch bebt

denke ich zu meinem TrostStille ist, wenn nichts mehr lebt.

Äußerung einer Patientin

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Vorwort

Eine Störung, die darin besteht, dass etwas wahrgenommen wird, was norma-lerweise überhört wird, ist ein eigenartiges Phänomen. Aber es kann so belas-tend sein, dass Menschen daran verzweifeln. Fast ein Prozent der Bevölkerung leidet an lästigen Ohrgeräuschen, Männer wie Frauen gleichermaßen und am häufigsten tritt das Leiden in der Altersklasse nach der Lebensmitte auf. Es gibt körperliche Ursachen wie Hörschädigungen oder psychische Ursachen wie al-lerlei Formen von Stress. Typischerweise löst Stress nicht nur Tinnitus aus, son-dern der Tinnitus steigert dadurch, dass sich der Patient ihm hilflos ausgeliefert fühlt, den Stress – sofern er als bedrohlich wahrgenommen wird. Der Umgang mit diesem oft geringfügigen Ton, der als physiologisches „Betriebsgeräusch“ des Ohres angesehen werden kann, ist komplex. Er verlangt neben der akuten medizinischen Versorgung in den chronischen Fällen eine psychotherapeutische Betreuung. Das ist insbesondere deswegen sinnvoll, da Unzufriedenheit, Angst, Überforderung, übergroße Kontrollbedürfnisse und Schlafstörungen mit dem Tinnitus einhergehen. Hier kann Hypnose besonders hilfreich sein und sowohl kognitiv-verhaltenstherapeutische als auch tiefenpsychologische Angebote er-gänzen.

Hypnotherapie berücksichtigt grundsätzlich zwei Zugangsebenen, nämlich die symptomorientierte und die problemorientierte Behandlung. In vielen Fällen ge-lingt es mit Hypnose, das Symptom auf der Ebene der Wahrnehmung zu entschär-fen – z. B. durch Dissoziation und Veränderung der Submodalitäten der Wahr-nehmung oder durch Verschiebung des Aufmerksamkeitsfokus. Hinzu kommt, dass Hypnose eine Reihe von Techniken zur Verfügung stellt, mit denen die psy-chosomatischen Aspekte des Tinnitusproblems bearbeitet werden können. Dazu gehört Stressbewältigung durch Ressourcenaktivierung, die regressive Bearbei-tung zugrunde liegender Konflikte, die den Tinnitus ausgelöst haben, und die Be-einflussung des Problems durch indirekte und metaphorische Methoden.

In diesem Buch wird dem Psychotherapeuten oder dem hypnotherapeutisch täti-gen HNO-Arzt ein umfassendes Kompendium zur Behandlung des Tinnitus mit Hypnose zur Verfügung gestellt. Behandler erhalten einen Einblick, wie Hypno-therapie in der Praxis angewendet werden und was Hypnotherapie bei dem Lei-den unter einem Tinnitus leisten kann. Neben einer praktischen Einführung in die Hypnotherapie und der Vermittlung der medizinischen Grundlagen des Tinnitus-leidens werden eine Vielzahl von Methoden sowohl für die symptomorientierte als auch für die problemorientierte Hypnotherapie beschrieben. Der Leser wird von der Gestaltung des Rapports zum Patienten über hypnotische Strategien des Zugangs zum Problem über direkte Suggestionen bis zu indirekten und sym-bolischen Suggestionen in die Methodik der Hypnotherapie für diese spezielle Anwendung in didaktisch hervorragender Weise eingeführt. Im umfangreichen

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Anhang werden ausführliche Induktionstexte und zahlreiche nützliche Arbeits-blätter für Diagnostik und Patientenaufklärung zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise wird eine systematische Einführung in die Hypnotherapie des Tinnitus ge-geben, die in allen Einzelheiten verständlich und lückenlos mit dem Vorgehen vertraut macht.

Der Autor Detlef Kranz hat aus der Bewältigung seiner eigenen Tinnitusproble-matik Erfahrung sowohl beim Leiden am Tinnitus als auch mit den therapeuti-schen Zugangsmöglichkeiten zur Veränderung des Leidens gewinnen können. Dies hat er bei der Arbeit in seiner Praxis für Psychotherapie und in der renom-mierten Tinnitus-Klinik Prof. Dr. Hesse für die Hypnotherapie angewendet und stellt es dem Leser in einer aus der Praxis und der eigenen Leidenserfahrung authentisch gewachsenen Form zur Verfügung.

Das vorliegende Buch bietet für den hypnotherapeutisch arbeitenden Psycholo-gen und Arzt Grundlagen und fruchtbare praktische Anregungen zur Symptom-minderung und zur Bewältigung des Tinnitusleidens.

Tübingen, Juni 2017 Prof. Dr. Dirk Revenstorf

8 Vorwort

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Inhaltsverzeichnis

Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

1 Historie und Wissenschaftlichkeit der Hypnotherapie . . . . . . 16

Sonja Faller

1.1 Von der traditionellen zur modernen Hypnose . . . . . . . . . . . . . . . . 161.2 Wissenschaft und Hypnose: Theorie, Physiologie

und nachgewiesene Wirksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181.2.1 Begriffsbestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181.2.2 Neurobiologie der Hypnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191.2.3 Wirksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

1.3 Hypnotherapie bei Tinnitus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

2 Was Hypnotherapeuten über das Leiden am Tinnitus wissen sollten – notwendiges basales medizinisches Grundwissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Helmut Schaaf

2.1 Tinnitus: Was ist das? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272.2 Wie kann es zum Leiden am Tinnitus kommen? . . . . . . . . . . . . . . . 27

2.2.1 Grundlagen der Hörwahrnehmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282.2.2 Erklärungsansätze zur Entstehung von Tinnitus . . . . . . . . . . 302.2.3 Psychische Komorbidität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322.2.4 Risiko: Suizidalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

2.3 Symptomorientierte Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332.4 Therapieansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

2.4.1 Akuter, erstmalig auftretender Tinnitus . . . . . . . . . . . . . . . . . 342.4.2 Länger anhaltende, „chronische“ Tinnituswahrnehmung . . . 372.4.3 Psychotherapie bei Tinnitusleiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 372.4.4 Medikamentöse Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

2.5 Tinnitus in der ICD-10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

3 Einstieg in die Tinnitusbehandlung – Exploration, Indikation und Kontraindikationen . . . . . . . . . . . . 41

3.1 Wie kann es aus hypnotherapeutischer Sicht zum Tinnitusleiden kommen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

3.2 Vorgehen bei der Exploration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 433.3 Kontraindikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

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10 Inhaltsverzeichnis

4 Behandlungsziele und Therapieplanung bei einem Tinnitusleiden aus hypnotherapeutischer Sicht . . . . . . . . . . . . 47

4.1 Kennzeichen des hypnotherapeutischen Vorgehens bei Tinnitus . . . 474.2 Hypnotherapeutische Behandlungsansätze und -ziele

bei einem Tinnitusleiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

5 Ablauf, Grundlagen, Voraussetzungen und Methoden der Hypnotherapie bei einem Tinnitusleiden . . . . . . . . . . . . . . . 54

5.1 Ablauf einer hypnotherapeutischen Therapiesitzung und Grundprinzipien der therapeutischen Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . 54

5.2 Grundlagen für die Anwendung moderner Hypnotherapie bei einem Tinnitusleiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 575.2.1 Warum Trance? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585.2.2 Hypnotisierbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585.2.3 Die Persönlichkeit des Hypnotiseurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 595.2.4 Hypnose ist immer Selbsthypnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 595.2.5 Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

5.3 Voraussetzungen für die Anwendung hypno therapeutischer Methoden und Besonderheiten der Tranceinduktion bei einem Tinnitusleiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

5.4 Methoden – direkte und/oder indirekte Induktion . . . . . . . . . . . . . . 625.4.1 Direkte Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 625.4.2 Indirekte Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

5.5 Was ist bei der Induktion einer Trance wichtig? . . . . . . . . . . . . . . . 655.6 Funktion und Prinzipien der Trancesprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . 675.7 Mögliche Probleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

5.7.1 Umgang mit Patienten mit Widerstand . . . . . . . . . . . . . . . . . 685.7.2 Was tun, wenn nichts passiert? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

5.8 Hinweise zur Arbeit mit den vorgestellten hypnotherapeutischen Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

6 Symptomorientierte Hypnotherapie bei einem Tinnitusleiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

6.1 Lieblingsplatz / Wohlfühlort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 746.2 Tinnitus als Bild – Sinneskanäle wechseln und Submodalitäten

verändern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 796.3 Tinnitus als Skala – Sinneskanäle wechseln und Submodalitäten

verändern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 866.4 Tinnitus als Bild an einem Ort „maskieren“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 936.5 Umlenkung der Aufmerksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 996.6 Ressourcen ankern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104

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11Inhaltsverzeichnis

6.7 Ressourcen aktivieren – Altersregression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1126.8 Ankern und Anker kollabieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

7 Problem- und konfliktorientierte Hypnotherapie bei einem Tinnitusleiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126

7.1 Arbeit mit Metaphern I – Stellvertretertechnik . . . . . . . . . . . . . . . 1287.2 Arbeit mit Metaphern II – Tinnitus als Landschaft oder

Lebewesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1367.3 Arbeit mit Metaphern III – Tinnitus als ungebetener Hausgast . . . 1457.4 Arbeit mit Metaphern IV – Tinnitus als Person, Gegenstand

oder Symbol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1527.5 Reframing I – Die positive Absicht des Tinnitus . . . . . . . . . . . . . . 1597.6 Reframing II – Die positive Absicht des Tinnitus . . . . . . . . . . . . . 1727.7 Arbeit mit dem inneren Heiler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1797.8 Change History-Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1847.9 Zeitprogression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1907.10 Umgang mit Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen . . . . . . . . . . . . 195

8 Selbsthypnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204

8.1 Selbsthypnose 1 – Fixation, Atemregulierung und Treppe hinabsteigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206

8.2 Selbsthypnose 2 – 5, 4, 3, 2, 1-Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2088.3 Selbsthypnose 3 – Ateminduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2098.4 Selbsthypnose 4 – Visualisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2108.5 Selbsthypnose 5 – Suggestionen zur Veränderung des

Ohrgeräuschs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212

9 Narrative Hypnotherapie bei Tinnitusleiden . . . . . . . . . . . . . . . 215

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233

Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235Arbeitsblatt 1: Der „Teufelskreis der Tinnituswahrnehmung“ . . . . . . . . . . 239Arbeitsblatt 2: Gut zu wissen – wichtige Informationen zu Tinnitus . . . . . 240Arbeitsblatt 3: Was sollte der HNO-Arzt unbedingt untersuchen? . . . . . . . 241Arbeitsblatt 4: Was kann anhand des Hörtests (Audiogramm) erkannt

werden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242Arbeitsblatt 5: Wie kann der Tinnitus bestimmt werden? . . . . . . . . . . . . . . 245Arbeitsblatt 6: Grundannahmen, Grundprinzipien und Inhalte der

modernen Hypnotherapie – Kurzinformation für Therapeuten . . . . . . . 246

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12 Inhaltsverzeichnis

Arbeitsblatt 7: Moderne Hypnose (Hypnotherapie) und Trance – Informationen für Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251

Arbeitsblatt 8: Tinnitus und das Leiden an Tinnitus – Information für Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253

Arbeitsblatt 9: Erste Erfahrungen mit Hypnose sammeln – Kontakt zum Unbewussten herstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256

Arbeitsblatt 10: Beispiele für „formale“ Einleitungen („Einladungen“) zur hypnotherapeutischen Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257

Arbeitsblatt 11: Entspannungsinduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259Arbeitsblatt 12: Vertiefung der Trance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261Arbeitsblatt 13: Konfusionstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263Arbeitsblatt 14: „Bewusst-Unbewusst“-Formulierungen zur

Tranceeinleitung, zur Förderung ideodynamischer Prozesse und der Dissoziation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264

Arbeitsblatt 15: Induktion einer assoziativen Trance . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265Arbeitsblatt 16: Ruheort/ sicherer Ort – dissoziative Trance . . . . . . . . . . . . 266Arbeitsblatt 17: Gelenkpuppe – Anleitung über Ideomotorik . . . . . . . . . . . 268Arbeitsblatt 18: Fixationsinduktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269Arbeitsblatt 19: Fokussierungsinduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270Arbeitsblatt 20: Motorische Induktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271Arbeitsblatt 21: Imaginative Induktionen – Körperreise . . . . . . . . . . . . . . . 272Arbeitsblatt 22: Bodyscan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273Arbeitsblatt 23: Induktion mit Seeding . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 274Arbeitsblatt 24: Detrance/ Reorientierung – Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . 275Arbeitsblatt 25: Beispiel einer „vollständigen“ Hypnose ohne

spezifisches Arbeitsthema . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276Arbeitsblatt 26: Hypnose mit speziellen Suggestionen zur Veränderung

des Tinnitus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278Arbeitsblatt 27: „Das ist wie …“-Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285Arbeitsblatt 28: Das „9-Punkte-Problem“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287Übersicht über die Materialien auf der CD-ROM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus D. Kranz: Hypnotherapie bei Tinnitus (9783840927676) © 2017 Hogrefe Verlag, Göttingen.

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Einführung

Hypnotherapie erleichtert und vereinfacht die Therapie bei einem Tinnitusleiden für den Betroffenen und den Therapeuten. Die vorgestellten Techniken sind dem Hypnotherapeuten in der Regel aus der Arbeit mit anderen Störungsbildern be-kannt, sie sind unkompliziert, schnell zu lernen und dann erfolgreich einsetzbar, wenn sie einzeln oder in Kombination und zum richtigen Zeitpunkt im Therapie-prozess eingesetzt werden. Nicht selten kann auf diese Weise schon in einer ein-zelnen Sitzung ein wichtiger Behandlungsschritt in Richtung Heilung erreicht werden. Da es bei der Behandlung des Tinnitus auch um das Aufdecken und Be-arbeiten von hinter dem Tinnitus stehenden Konflikten und/oder Problemen geht, benötigt die hypnotherapeutische Behandlung ihre Zeit, um zu einer Verände-rung und Heilung führen zu können.

Ausgebildete Hypnotherapeuten sowie auch Therapeutinnen und Therapeuten am Beginn ihrer Ausbildung werden die in diesem Buch beschriebenen Anlei-tungen und Techniken schnell anwenden können. Den noch nicht mit Hypnothe-rapie vertrauten Kollegeninnen und Kollegen hoffe ich mit dieser Darstellung auf verständliche und interessante Weise vermitteln zu können, was Hypnose ist und leisten kann. Und vielleicht bekommt die eine oder andere Kollegin bzw. der eine oder andere Kollege Lust, sich intensiver mit dieser Therapieform zu be-schäftigen.

Der theoretische Teil informiert über die Geschichte und Wirksamkeit der Hyp-notherapie und vermittelt medizinisches Basiswissen zum Thema Tinnitus. Im praktischen Teil habe ich die in meiner hypnotherapeutischen Ausbildung erwor-benen Kenntnisse für die Therapie verschiedener Krankheitsbilder auf die Be-handlung von Patienten mit einem Tinnitusleiden übertragen. Mein Anliegen ist es, Lesern praktisch erprobtes und bewährtes Wissen zur Verfügung zu stellen, das leicht in die tägliche psychotherapeutische Arbeit integriert werden kann. Di-rekte und indirekte hypnotherapeutische Techniken, die ich im Laufe der letzten 20 Jahre erfolgreich in der Behandlung von Menschen mit einem Tinnitusleiden angewendet habe, werden einzeln und in Kombination vorgestellt. Zudem wird Hintergrundwissen zu hypnotherapeutischen Techniken vermittelt, welches die Anwendung erleichtert und hoffentlich auch neugierig auf Hypnotherapie macht. Ziel ist es, therapeutisch arbeitenden Kolleginnen und Kollegen Anregungen zu geben und sie zu ermutigen, die beschriebenen Techniken bei der Arbeit mit Tin-nituspatienten einzusetzen.

Im Anhang und auf der CD-ROM befindet sich umfangreiches Arbeitsmaterial (u. a. Glossar mit wichtigen Fachbegriffen, Arbeitsblätter mit Hypnoseinduktio-nen, Trancevertiefungen, Beispiele für Reorientierungen, spezielle Suggestionen und Techniken bei Tinnitus, eine PowerPoint-Präsentation sowie Audiodateien

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14 Einführung

mit Mitschnitten aus hypnotherapeutischen Sitzungen). Dieses Material soll die therapeutische Arbeit mit dem Tinnituspatienten und die Anwendung der beschriebenen Techniken erleichtern. Die Arbeitsblätter und die Power Point-Präsentation vermitteln die wesentlichen und notwendigen Informationen zum Tinnitus und zur Hypnotherapie für Therapeuten und für Patienten. Die Power-Point-Präsentation hat sich in der Praxis als Wissensvermittlung über die Entste-hung und über die Behandlungsansätze beim Leiden am Tinnitus (auch bei Fort-bildungen im Kollegenkreis) und zur Förderung der Complience am Beginn der Therapie als sehr hilfreich erwiesen. Die Audiodateien sollen dem Anwender als praktisches Beispiel für Hypnotherapie bei Tinnitus dienen.

Seit 1993, als ich meine psychotherapeutische Praxis eröffnete, habe ich einen ständigen Begleiter – meinen Tinnitus. Nichts Ungewöhnliches, eine Belastungs-situation und die Auslösung einer psychosomatischen Symptomatik. Vor mehr als 20 Jahren stellte das allerdings für meinen behandelnden HNO-Arzt und an-fangs auch für mich ein scheinbar unüberwindbares Problem in der Behandlung dar. Weder die Tabletten, noch die Infusionen oder die hyperbare Sauerstoffthe-rapie brachten eine Besserung. Mein Arzt sprach vor mehr als 20 Jahren erst gar nicht von einer möglichen psychotherapeutischen Behandlung.

Viel hat sich seitdem in der Behandlung von Menschen, die unter einem Ohr-geräusch leiden, getan. Es war Glück, gerade meine Ausbildung zum Hypno-therapeuten bei der Milton Erickson Gesellschaft zu absolvieren, als mein Tin-nitusleiden begann. Ich hatte den Eindruck, dass schon die Anwendung der gerade in der Ausbildung gelernten Methoden und Techniken Hilfe bewirken kann. Da es mir bereits nach wenigen Interventionen besser ging, wendete ich diese Methoden und Techniken auch bei meinen Patienten an und war überzeugt, dass die Hypnotherapie gute Möglichkeiten bietet, Betroffenen zu helfen, ihre Tinnitusbeschwerden zu lindern und zu überwinden. Das war der Beginn mei-ner Selbsttherapie und meiner Arbeit mit Menschen, die unter einem Ohrgeräusch leiden.

Ich hoffe, dass sich Ärzte und Psychotherapeuten durch dieses Buch dazu anre-gen lassen, sich mit moderner Hypnose zu befassen und die noch immer anzu-treffenden Vorurteile zu überwinden. Die im Buch aufgezeigten Gedanken und Techniken sind das Ergebnis meiner selbstkritisch reflektierten und supervidier-ten praktischen Arbeit mit Tinnituspatienten. Aufgrund dieser Ergebnisse halte ich die Anwendung von Hypnose in der dargestellten Art und Weise bei einem Tinnitusleiden für wertvoll und wichtig. Die beschriebenen Techniken können unabhängig von der therapeutischen Grundrichtung angewendet werden. Die Ka-pitel des Buches bauen aufeinander auf, müssen aber nicht notwendigerweise nacheinander abgearbeitet werden.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich im weiteren Text die männ-liche Form (z. B. Patient, Therapeut), natürlich sind aber immer beide Geschlech-

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15Einführung

ter gemeint. Über Anregungen sowie Kritik zum Konzept und Inhalt des Buches freue ich mich.

Ich wünsche mir, dass Kolleginnen und Kollegen achtsam, einfühlsam, kreativ und mit Freude die Arbeit mit Menschen, die unter einem Tinnitus leiden, gestal-ten können. Dafür wünsche ich Ihnen Erfolg und beim Lesen des Buches Spaß, neue Einsichten, Anregungen sowie Lust und Achtsamkeit bei der Anwendung.

Danksagung

Ich bedanke mich bei Prof. Dr. Dirk Revenstorf, Dr. Burkhard Peter, Ortwin Meiss, Bernhard Trenkle, Dr. Manfred Prior, Paul Janouch und Ulrich Freund für eine spannende, interessante und fundierte theoretische und praktische Ausbildung und Wissensvermittlung in Hypnotherapie.

Ebenso möchte ich mich bei Michael Marr, Stefan Hammel und Dr. Christiane Kopf-Mehnert für das Material, das sie mir zur Verfügung gestellt haben, bedan-ken.

Dr. Helmut Schaaf, Arnulf Müller, Dr. Christel Schulze, Ralf Schobert, Sonja Faller, Dr. Angela Wintgen, Dr. Arne Molkenthin, Bernd Specht, Jürgen Jabs und Jürgen Robbe danke ich für die kritischen und hilfreichen Rückmeldungen sowie für die Anregungen zum Manuskript.

Jörg Steinberg, Nicoline Schubert und Maik Schibelius danke ich für die Erstel-lung der Audioaufnahmen. Dr. Peter Weber und der Firma Hasomed danke ich für die großzügige Unterstützung bei der inhaltlichen Erstellung der PowerPoint-Präsentation.

Und ganz besonders möchte ich mich bei meiner Frau, meinen Kindern und Enkelkindern für die Geduld und dafür, dass sie mir die notwendige Zeit zum Schreiben gelassen haben, bedanken.

Mülheim/Berlin, März 2017 Detlef Kranz

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1 Historie und Wissenschaftlichkeit der Hypnotherapie

Sonja Faller

1.1 Von der traditionellen zur modernen Hypnose

Die geschichtliche Entwicklung der Hypnose bis heute war und bleibt komplex. Vielfach skeptisch beäugt findet Hypnotherapie sowohl in der Fachwelt als auch bei dem Laien seit jeher zunächst neugierige Zuwendung. Bevor jedoch die his-torische Entwicklung dieses Psychotherapieverfahrens dargestellt wird, soll vorab das Ergebnis daraus, wie es sich heute darstellt, kurz skizziert werden:

Die moderne Hypnosetherapie unterstreicht den leichteren Zugang zu Gefühlen in Trance. Dies ist ein besonderer Zustand des Gehirns, der sich vom Alltagsbe-wusstsein während eines üblichen Psychotherapiegespräches unterscheidet. Statt wie früher einer autoritären Implementierung direkter Suggestionen werden heute belastende oder hemmende Gefühle, die die Ursache für den Leidensdruck des Patienten darstellen, direkt aufgegriffen und bearbeitet. Dies ist vor allem zeitspa-rend effektiv. In Trance können beispielsweise mittels hypnotischer Altersregres-sion dysfunktionale Gefühle und Konflikte in ihrer Initialsituation wiedererlebt und mit lösungsorientiertem Verhalten und Emotionen verknüpft werden, die der Patient mithilfe seines inneren, „unbewussten“ Wissens entwickelt (Bongartz & Bongartz, 2000). Doch bis zu dieser hoch effizienten Nutzung von Hypnothera-pie war und ist es ein weiter Weg:

Glaubt es nun oder glaubt es nicht; sei es nun Einbildung oder Wirklichkeit. Wenn ich durch Einbildung gesund bin, oder gesund mache – willkommen, wohlthätige Einbildung, dich will ich lieber als Wirklichkeit, die mich und andere krank macht. (Lavater, zit. nach Kerner, 1856, S. 96)

Die Geschichte der Hypnose ist so alt wie die der Magie und der Medizin, wor-unter sie häufig subsummiert wurde. Früheste Kulturen bis zu 2000 Jahre vor Christus benutzten Trance u. a. als wesentlichen Bestandteil von Heilritualen. Bourguignon (1973) berichtet im geschichtlichen Rückblick die Verwendung von Trance in 488 traditionellen Kulturen weltweit. Die therapeutische Anwen-dung von Suggestion nach unserem heutigen klinischen Verständnis begann im zweiten Teil des 18. Jahrhunderts mit dem Wiener Arzt Franz Anton Mesmer (1734 – 1815), der Hypnose zur Behandlung bei Psychiatriepatienten einsetzte (Mesmerismus). Er vertrat die inzwischen widerlegte Auffassung, dass es sich um eine okkulte Kraft handle, machte andererseits viele Mediziner auf seine Sug-gestionstherapie aufmerksam (Erickson, 1997) und verhalf der Hypnose als Heil-verfahren im damaligen Europa zum allgemeinen Durchbruch. Die traditionelle

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17Historie und Wissenschaftlichkeit der Hypnotherapie

Auffassung von Hypnose suggeriert einen Veränderungsprozess im Individuum, der von außen gesteuert ist. Eine wissenschaftliche Basis erreichte die damalige Hypnotherapie durch Forschungsarbeiten des schottischen Arztes James Braid (1795 bis 1860) Mitte des 19. Jahrhunderts, der die Hypnoseinduktion eingehend erforschte (Braidismus; Peter, 2009b). Er erkannte den psychologischen Nutzen von Suggestion und prägte den heutigen Begriff Hypnose. Braids Definition war rein neurologisch, er ging von einer Nervenermüdung und partiellem Schlaf durch Konzentration auf einen Stimulus (Fixation) aus (Revenstorf, 2009). Nach die-ser Emanzipation aus dem Magischen wurde die analgetische Wirkung der Hyp-nose im Bereich der Medizin weit verbreitet genutzt, bis die Hypnoanalgesie durch die Erfindung von chemischen Anästhetika wie Chloroform und Lachgas Mitte des 19. Jahrhunderts abgelöst wurde. Ende des 19. Jahrhunderts standen sich zwei gegensätzliche Erklärungsansätze für die Hypnose gegenüber: Der Pariser Neurologe Charcot (1825 – 1893) sah darin ein pathologisches Phänomen. Er interpretierte hypnotische Trance als vorübergehende Hysterie während u. a. Bernheim (1814 – 1919) und die Schule von Nancy Trance als ein natürliches, auf Suggestionen basierendes Erscheinungsbild definierte, wobei die autoritäre Rolle des Therapeuten bei der Tranceinduktion unterstrichen wurde.

Peter (2009b) spricht von einem „Niedergang des Hypnotismus nach 1900“, für den es mehrere Gründe gibt: Ein Grund war die Abkehr namhafter Ärzte wie Oskar Vogt, der in seiner Arbeit eine zunehmend physiologische und hirnanato-mische Ausrichtung verfolgte. Sigmund Freud sah Hypnose im Gegensatz zur Psychoanalyse als zudeckendes Verfahren an. Er entschied sich stattdessen für freie Assoziation und Traumdeutung. Aufgrund ihres Rufes, Willenlosigkeit zu induzieren, wurde Hypnose als ungeeignete Technik für die „Modediagnose des nervösen Zeitalters: Neurasthenie“ erachtet, welche als Mangel an Willenskraft gesehen wurde (Peter, 2009b). Da man Hypnose durch ihren damals fremdsug-gestiven Einfluss als Manipulation der Patienten ansah, rückte sie zunehmend in den wissenschaftlichen und therapeutischen Hintergrund. Jedoch nutzten viele Laien die Hypnose in zunehmend unseriösem Rahmen, wodurch es infolge der „Kurpfuscherdebatte“ der 1920er Jahre immer wieder zu der Forderung kam, eine fehlerhafte und gefährliche Anwendung von Hypnose und Suggestion durch die Beschränkung bei der Anwendung auf qualifizierte Ärzte zu unterbinden (Peter, 2009b; Schröder, 1995), was bis heute leider erfolglos blieb.

In Zusammenhang mit dem ersten Weltkrieg machte u. a. der Berliner Arzt Johan-nes H. Schultz (1884 bis 1970) positive Therapieerfahrungen mit Hypnose vor allem bei der Behandlung von Patienten mit Posttraumatischen Belastungsreak-tionen, die von der Dissoziation der überwältigenden Affekte in Trance und der Möglichkeit, diese abschließend psychotherapeutisch zu bearbeiten, profitierten (Revenstorf, 2009). Schultz stellte, wie schon sein Lehrer Vogt zuvor, die häufig geschilderten körperlichen Empfindungen von Wärme in Folge der Gefäßerwei-terung und Schwere als Erleben der Muskelentspannung heraus und leitete dar-

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18 Kapitel 1

aus sein in der Folgezeit vielfach untersuchtes und angewandtes autogenes Trai-ning ab. Statt des bisher heterohypnotischen Ansatzes entwickelte Schultz eine Reihe von Autosuggestionen. Ursprünglich als Selbsthypnose gedacht, fanden und finden diese jedoch vor allem als Entspannungs- und nicht als Hypnosever-fahren weite Verbreitung. In diesem Sinne gilt Hypnose auch heute leider noch vielerorts – zumindest bei Krankenkassen – zumeist als suggestiv-übende Be-handlung. Die große Leistung einer kausal wirkenden Hypnotherapie, die auf-deckend arbeitet und mit deren Hilfe der Patient innerhalb kurzer Zeit überdau-ernde Veränderungen etablieren kann, wird dabei gänzlich unterschätzt.

Eine Art Wiedergeburt der tiefergreifenden Hypnose wurde schließlich ab 1940, verstärkt in den 1970er Jahren durch den amerikanischen Psychiater Milton H. Erickson (1901 – 1980) eingeleitet, der sich aufgrund seiner eigenen Geschichte und der erlebten Effektivität von Selbsthypnose zur Schmerzbewältigung mit einer stark auf den Patienten zugeschnittenen Form der Hypnotherapie beschäf-tigte. Wesentliche Merkmale dabei waren neben der Klientenzentriertheit die Ent-pathologisierung von Symptomen und deren Umdeutung als bisherige Lösungs-versuche sowie eine Fokussierung auf Ressourcen, die mithilfe therapeutischer Unterstützung zugänglich und nutzbar gemacht werden können. Der Patient fin-det demnach seine eigene Lösung mithilfe seines Unbewussten als intraperso-neller Hilfsgröße. Viele der Ericksonschen Therapieprinzipien hatten weitrei-chenden Einfluss auf andere Therapieformen, insbesondere der systemischen Richtung. Er kann als Vorläufer eines integrativen Ansatzes in der Psychothera-pie genannt werden (Peter, 2009b; Revenstorf, 2009; Zeig, 1988).

Moderne Hypnose betrachtet den Organismus als selbstorganisierenden Prozess, dem der Therapeut Anstöße zur Neuordnung geben kann, die im Wesentlichen aus den Ressour-cen des Patienten ermöglicht wird. Trance stellt dafür einen Kontext bereit, in dem die gelernten Begrenzungen leichter als im Alltagsbewusstsein überschritten werden können. Hypnose liefert die Rahmenbedingungen dafür, dass dieser begrenzte Alltagskontext für den Zweck der Problemlösung verlassen werden kann. (Revenstorf, 2009, S. 10)

1.2 Wissenschaft und Hypnose: Theorie, Physiologie und nachgewiesene Wirksamkeit

1.2.1 BegriffsbestimmungBongartz und Bongartz (2000) definieren Hypnose als eine Methode, einen ver-änderten Bewusstseinszustand (Trance) einzuleiten, der sich durch subjektive Veränderungen wie Einengung der Aufmerksamkeit, Veränderung der Körper-wahrnehmung, intensivere Vorstellungsaktivität, Zunahme von Suggestibilität, Erleichterung dissoziativen Erlebens und die Nähe zu Gefühlen auszeichnet. Die-ser Zustand wird von physiologischen Veränderungen begleitet, die im Wesent-lichen auf eine Dämpfung des sympathischen Erregungsniveaus zurückgehen.

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